Freitag, 13. Juli 2007

Das 'Das'.

apos Ich studier Kunstgeschichte. Und jedes Mal, wenn mich jemand fragt, was man denn damit später machen kann, bedeutet das in der Regel: Aha. So ein Unsinn. Brotlos. Wozu? Interessiert doch keinen.

Und dann gibt es Menschen, die aus Unwissenheit den Respekt vor der Sache, die ich verfolge, verlieren.
Nehmen wir mal eine weiße Leinwand, die in einem Museum hängt. Die Meisten würden darüber den Kopf schütteln und sagen:

Das soll Kunst sein? Eine weiße Leinwand? Das ist doch keine Kunst! Das kann ja jeder machen.

Nein. Kann man eben nicht. Natürlich ist es jedem gestattet zu behaupten, er könne so etwas auch machen. Aber zu behaupten, dass das keine Kunst sei, ist schlicht weg falsch. Das ist keine große philosophische Kür.

Kunst ist nämlich eine Reflektionstätigkeit.
Wenn jemand eine Leinwand mit Farbe bespritzt oder sie weiß lässt und dann diesen einen Titel gibt, ist es unlogisch zu behaupten, dass man das selbst ja auch kann und das es deswegen keine Kunst ist.

Kopie-von-bla In dem Moment, in dem man nämlich vor einer weißen Leinwand steht und behauptet, dass man das auch kann, erkennt man das betrachtete Objekt (die weiße Leinwand) als einen Beitrag auf die Frage "Was ist Kunst?" an. Und damit ist das Kunstobjekt nicht kritisierbar, denn man hat darüber reflektiert. Wenn man sich darüber aufregt, dass eine weiße Leinwand nichts zeigt und sie deswegen keine Kunst ist, dann ist das ein Paradoxon: "Nichts" ist doch etwas. Und man hat über die Deutung des Objektes reflektiert und kam zu dem Schluss: Das kann ich auch.
Und genau dann wird es zu Kunst.

Eine Antwort auf die Frage "Was ist Kunst?" ist zum Beispiel: Ästhetik. Und Ästhetik beginnt bereits beim Nachdenken, nicht erst beim Antworten oder Aussprechen seiner Gedanken. Nachdenken ist Reflektieren. Und Reflektieren findet im Kunstwerk/Kunstobjekt statt. Wenn ich eine weiße Leinwand anblicke, dann denke ich darüber nach und wenn es nur Gedanken sind wie "Kann ich auch".

Kunst ist eine Reflektionstätigkeit. Und wenn Duchamp ein Stehpissior im Museum ausstellt, kann man nicht behaupten, dass das keine Kunst sei. Denn wenn man eine Herrentoilette betritt um zu urinieren, denkt man ja auch nich beim Anblick des Pissoirs: "Tzzz... dieses Pissoir, ey..... das kann ich auch". Wenn es in einem Museum steht, dann denkt man sich, wieso man so ein doofes profanes Pissoir ausstellt, dass man überall kaufen kann. Und genau das ist der Reflektionsmoment. Und dann ist es Kunst.

Und zur Erklärung des "BlaBla"-Bildes da oben:

BLA? = Eine Frage.
BLABLABLABLA. = Die Klärung und Antwort der Frage.
BLABLA! = Die reflexive Schlussfolgerung der Antwort auf die Frage.
Der freie Platz unter den 'BLA's = weiterer Raum für weitere Gedanken zu der Frage.

Mein Kumpel Thomas nennt das Bild "Philosophie".

Voilà. Ein Kunstwerk.

Ein Grund, warum ich Kunstgeschichte studiere. Man reflektiert. Das macht unser Bewusstsein aus. Das ist Leben. Leben bedeutet unter anderem Arbeiten. Und das habe ich damit getan.

[Das war natürlich nicht der angekündigte Beitrag.]

Mittwoch, 11. Juli 2007

Rückkehr deluxe.

Der Grund, wieso mein Blog nur sporadisch mit Beiträgen gefüttert wird, liegt nicht etwa darin, dass mir nichts einfällt. Wahrscheinlicher ist, dass mein Pussy-Studiengang der Kunstwissenschaft und Medienwissenschaft (Schwerpunkt: Film und Ästhetik) echt krasser ist als man denkt.

Soll heißen: Ich hab meistens allerhand zu tun und bin mit einer Milliarde Recherchen beschäftigt. Das wird sich wohl erst ab Ende Juli ändern. Dann muss ich offiziell für drei Monate nich mehr in die Uni gehen.

Für die Leute, die mich bereits aufgegeben haben:
Demnächst wird hier ein Beitrag erscheinen, der mal wieder alles in den Schatten stellen wird. Bis dahin geduldig sein.

//abstrakt bleiben.

Dienstag, 26. Juni 2007

Schau genau hin, liebe Erinnerung.

apos Ich musste heute nach meinem Ästhetikreferat irgendwie an meinen Kumpel Peter denken. Peter hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen. Er war zu diesem Zeitpunkt der erste Mensch, der das in meinem Umfeld fertig brachte. Peter und ich verstanden uns echt gut. Zusammen mit meinem besten Kumpel und baldigen Ex-Mitbewohner Mexx (*schnief*) und Peter wurden die lustigsten Abende gestartet. Er hat ständig ein drauf gemacht, war immer guter Dinge und ihn konnte nie etwas erschüttern. Bis zu jenen Tag, als er einen Abschiedsbrief verfasste und sein Auto mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum setzte. Peter war Berichten zufolge sofort tot. Ich erfuhr noch am selben Tag von einem Bekannten was passiert war. Am nächsten Tag las ich es in der Zeitung. Mir hat es damals alles abgeschnürt.
Dann, im Januar 2004, nahm sich eine Freundin von einem sehr guten Freund von mir das Leben. Sie hieß Marie und ich mochte sie echt gern. Ich wusste sie hatte viele Probleme. Sie war so zynisch und doch irgendwie so lieb. Als sie sich damals aus ihrem Fenster schmiss, brach nicht nur für ihre Mutter eine Welt zusammen. Ihre Kindheit ging verloren durch ihren Vater. Sie wollte nie wirklich über ihre Probleme reden. Stattdessen dachte sie, dass sie sich nur anstrengen muss alles zu vergessen.
Menschen gehen manchmal einfach eigenartig mit ihren Problemen um. In beiden Fällen war ich traurig, sehr angespannt. Zu beiden Beerdigungen konnte ich damals nicht gehen. Ich konnte nicht auf ihre Gräber sehen. Ich war so wütend über diesen Egoismus. Wie kann man sich nur so aus dem Leben stehlen. Mir ist bis heute klar, dass die Gründe für deren Freitode sicher plausibel waren. Zumindest für die beiden. Wütend bin ich darüber, dass sie mit niemanden über ihre Probleme geredet haben.
Man unterschätzt dieses Gefühl, welches entsteht, wenn man einfach nur mit jemanden reden kann. Ich weiß noch bis heute, dass Marie mal auf einer Party zu mir meinte:

„Borsti, gewisse Dinge sind mir unerklärlich. Ich befürchte es sind die Dinge, die wirklich wichtig sind.“

Zurück blieben viele trauernde Menschen, die nicht begreifen konnten, warum. Sie sahen nur das ‚Wie’. Ich wollte nie pietätlos sein, aber die wenigsten Menschen wollten wirklich verstehen, was mit beiden los war.
Ich frage mich welchen Punkt man erreichen muss um Suizid zu begehen. Da müssen alle Alternativen ausgeschöpft sein, oder?
Seitdem bin ich noch wachsamer, was mein direktes Umfeld betrifft. Denn wenn ich ehrlich bin, denke ich manchmal noch an Peter und Marie.
Es ist so wichtig, dass einem bewusst ist, dass man immer aufgefangen werden wird, wenn der Boden unter den Füßen weg bricht. Wir als Freunde müssen immer die Augen offen halten. Damit wir uns irgendwann nicht vor Beerdigungen drücken müssen, weil wir es nicht ertragen können.

Montag, 18. Juni 2007

Decodierung der Liebe.

aposAm besten ist es ja wenn Menschen dir was über Liebe erzählen wollen. Ich kenn das mittlerweile.
„Ach du bist doch noch jung“, „Mein Gott, du wirst noch so viel in deinem Leben erleben“.
Ich find es toll, dass Menschen die älter sind als ich offensichtlich wissen wo der Hammer hängt. Die wissen in Herzschmerzsachen immer was. Haben immer ne behinderte Antwort auf der Kelle, die unterschwellig was Erhabenes mit sich führt. Als wären sie Prof. Dr. Liebe. Oder Paare, deren Beziehung seit vier Jahren hält und die meine Beziehungen nicht ernst nehmen, weil die eben erst seit zwei Jahren läuft. Obwohl ich weiß, dass deren Beziehung immer am Grad der Zerstörung und Einengung balanciert, darf man sich dann anhören, dass man ja ‚selber noch an den Punkt gelangen wird’.
An welchem Punkt? Liebe=Zeitfortschritt?
Und dann bricht deren Beziehung auseinander und ich denke mir: „Ich hab es gewusst!“. Ich fühl mich mit dieser Erkenntnis nicht gut. Nicht erhaben nur weil meine eigene Beziehung weiterläuft. Ich fühl mich scheiße, weil man mich immer belächelt hat, wenn ich denen einen Ratschlag geben wollte und man ihn partout nicht annehmen wollte. Was sagt man da? Mit Sicherheit nicht „Ich hab es gewusst“.
Ich wurde erst letztens gefragt, ob ich weiß was Liebe ist. Ich habe nicht geantwortet, weil ich wusste, dass man mich mit meinen zwei Jahren Beziehung und meinen 22 Jahren eh nicht wahr und ernst nimmt. Es spielt natürlich keine Rolle, dass ich eigentlich seit 6 Jahren am Stück in Beziehungen lebe. Und ich bin niemals abgesprungen. Man sprang nur ab.
Ich möchte gar nicht groß Rumphilosophieren oder gar das EMO-Tape reinschmeißen. Ich sag jetzt niemanden, was er gefälligst zu denken hat. Aber das denke ich über Liebe:

schreien
Wer war für mich da, als alles schwer in meinem Leben war? SIE.
Wer hat mir nach meinem schweren Fehler verziehen? SIE.
Wer kämpft nach zwei Jahren immer noch wie ein Irrer um seinen und meinen Seelenfrieden? SIE.
UND ICH.
Wie oft hast du mich gefragt, ob ich dich wirklich liebe? So oft. Und ich konnte dir IMMER Antwort geben. Selbst als ich strauchelte. Ich war sicher. Und du hast mir klar gemacht, dass Liebe kein Zeitfortschritt ist. Denn wie so oft ist es die Zeit, die Liebe langsam kaputt macht? Ich konnte immer sicher sein. Immer. Und genau das konnte ich dir dann auch sagen.
Wer bekommt Herzklopfen, wenn er sich vorstellt, dass du ihn plötzlich verlässt? ICH. Es ist keine Verlustangst, denn die hat sie mir ausgetrieben. Ich träume von der Angst, die ich haben würde, wenn du gehen würdest. Wer ist nie gegangen? SIE.
Wer ist manchmal total eigenartig, mit dem was er sagt, denkt und tut? SIE. Wem gibt das Ruhe und Sicherheit? MIR. Weil ich es brauch, weil ich selber so kaputt bin und es brauch, wenn sie mich wieder runterholt. In ihre Welt. Da wo alles besser ist. Da wo ich mich sicher fühle. Ich bin selbst durchgeknallt genug um zu checken, dass man Dinge nicht nur festhalten muss, sondern auch loslässt. Von sich aus. Damit der andere festhalten kann.
Wer fragt immer wieder nach meiner Zeit, als wäre sie Besitz, den man unbedingt haben muss? SIE. Weil sie mich liebt. Und wer gibt sie und fragt selbst? ICH. Weil ich sie liebe.
Ich hab irgendwann einfach Gründe gebraucht um in ihre Welt zu wollen. Sie gab mir Antworten auf nicht gestellte Fragen.
Wer hat mich gefragt, wie es sich anfühlt sie zu lieben? SIE. Und diese Frage, die eigentlich die Antwort war, konnte ich nur mit Lächeln beantworten. Sie auch. Sie wollte keine Antwort. Sie wusste sie schon.
Bei wem bin ich niemals schuldig? Bei IHR. Weil sie Verständnis hat und ich ihr dafür selbiges gebe. Weil ich es will. Weil ich es brauch.
Wer macht mit mir nie ein auf Turteltäubchen? SIE. Weil sie zuviel Respekt vor uns beiden hat. Und weil sie weiß, was ich brauche und was nicht. Ich dachte lange, sie sei verrückt. Jetzt weiß ich, dass sie mich nur kennt. Und deswegen bin ich verrückt. Das ist die Brücke für die Liebe.
Wer flüstert für mich? Immer sie. Als wäre sie neben mir und würde dabei immer versuchen ihren Kopf auf meine Schultern zu legen während wir laufen. Das klappt nie. Aber sie versucht es immer wieder. Immer wieder. Weil sie einfach nicht aufgibt. Nicht nach zwei Jahren, nicht nach vier Jahren. Sie wird es nie aufgeben, es zu versuchen. Alles zu versuchen.

Ich habe nicht ein einziges Mal wirklich das Wort ‚Liebe’ benutzt. Aber ich weiß, es steckte darin. Liebe ist keine Zeiteinheit. Es ist der Versuch, es zu riskieren und zu versuchen und um es zu versuchen. Immer wieder. Wer das nicht begreift, der wird meinen Worten niemals Glauben schenken. Der springende Punkt ist, ich bin glücklich. Der es anzweifelt und unterschätzt, der weiß es nicht besser. Ich kenne nicht das Geheimnis, das Rezept oder die Anleitung.

Ich versuche es einfach nur. Und deswegen liebe ich. Ich liebe sie. Und sie liebt mich verdammt noch mal auch.

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Zuletzt aktualisiert: 4. Jul, 08:11

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BASTI<3
ICH LIEBE DICH MEIN SCHATZ :*
Thomas (Gast) - 4. Jul, 08:11
Wunder für die Gefühl...
Wunder für die Gefühl Welt....... !!!!
Henry Unger (Gast) - 8. Apr, 08:31
Musik
Wunerbar an dem Film ist vor alem die Musik, welche...
RyanO (Gast) - 28. Mär, 01:01
ich war es bis dato gewohnt,...
ich war es bis dato gewohnt, einfach mal nette leute...
bastiH (Gast) - 28. Jul, 09:14
lol du armer idot klar...
lol du armer idot klar soltlest du allen in den ass...
soag (Gast) - 8. Jul, 00:48
Aaa
Daher kennen wir uns also...
Stef (Gast) - 28. Mär, 21:06
du kranker
du kranker
jens (Gast) - 16. Feb, 14:12
diesen film...
... hatte ich mir vor einiger zeit absolut unvoreingenommen,...
mi3000 (Gast) - 22. Dez, 22:52
Warum gehen einige zu...
Warum gehen einige zu wordpress?
bateman - 16. Dez, 21:16
understood
la maman hat verstanden. du bist erlöst. may the force...
magali (Gast) - 31. Okt, 09:43

development